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AKI Musberg wünscht sich einen Naturkindergarten
Der Aktivspielplatz Musberg (AKI) plant, sein Angebot zu erweitern und strebt für den Zeitraum 2018/19 die Eröffnung einer Naturkindergartengruppe mit maximal 20 Kindern ab drei Jahren an. Die konzeptionellen Überlegungen dazu stellte AKI-Leiterin Miranda Belz in der jüngsten VKS-Sitzung vor.

BM Dr. Carl-Gustav Kalbfell verwies eingangs auf die derzeitige Situation, den „aktuell deutlichen Platzbedarf bei den Betreuungsplätzen in Leinfelden-Echterdingen“ (die Vormerkungen für einen Betreuungsplatz laufen noch bis 15. Februar). Die Naturkindergarten-Idee könne hier ein „Ventil, eine Pufferfunktion“ sowie „eine tolle Zukunftssicherung des AKI“ bedeuten.
Zwar würde die Umsetzung mit Blick auf mögliche Personalkosten – im Vergleich zur Einrichtung einer städtischen Gruppe – etwas höher ausfallen, bei den Investitionskosten sei sie jedoch geradezu „sensationell“, so Dr. Kalbfell.
Er betonte, dass es natürlich wichtig sei, dass „auch wir als Stadt nicht ins finanzielle Risiko gehen“. Zum Verständnis: Bei den Investitionskosten ginge es um die Erstausstattung in Höhe von 56.600 Euro, bei denen der AKI als Träger auf die einmalige Bezuschussung der Stadt angewiesen wäre. Das Personal würde vom AKI selbst gesucht und nicht zum städtischen Personal gehören. Damit der Naturkindergarten funktioniert, müsste die Stadt die Personalausgaben in Höhe von rund 174.400 Euro p.a. (abzüglich Elternbeiträge) beisteuern.
In den letzten Jahren war man beschäftigt, den AKI „standhaft zu machen“, berichtete Leiterin Belz. Verstärkt habe man dann aber auch den Blick nach vorne gerichtet und gefragt: „Wie sieht die Zukunft aus? Was machen wir mit dem wunderbaren Platz, der am Vormittag darniederliegt?“ Nachdem MitarbeiterInnen des AKI immer wieder darauf angesprochen würden, doch einen Kindergarten zu eröffnen und auch von Seiten der Stadt Anfragen kamen, hatten sie sich überlegt: „Ja, das würden wir gerne machen, aber nur, wenn man das auch kostendeckend hinbekommt“, so Belz über die Entstehungsgeschichte. Wenn, dann sinnvollerweise nur ganztags, ergänzte sie, für Kinder ab 3 Jahren bis zum Schuleintritt.
Das Konzept sieht vor, dass Kinder im Kita-Bereich frei spielen oder in begleiteten Kleingruppen den AKI erkunden können. Gemeinsames Frühstück, Mittagessen und Mittagsruhe sind fixe Bestandteile, die vor- und nachmittags z. B. in der „Wald- und AKI-Zeit“ von vielen kreativen Möglichkeiten für die Kleinen eingebettet werden: „Ihren“ Wald als Erlebnisort dürfen die Kinder dabei genauso erobern und erkunden wie überhaupt das gesamte AKI-Gelände. Auf diese Weise soll einerseits das freie Bewegen und der Umgang in und mit der Natur erlebbar gemacht werden; in der Mittagszeit wiederum sollen es sich die Kinder dann aber auch gemütlich machen können, um etwa mit den BetreuerInnen Bilderbücher anzuschauen, spannenden Geschichten zu lauschen, zu basteln oder aber frei spielen zu können.
Zuspruch für die Idee kam von Stadträtin Sinner-Bartels (SPD): „Wir können uns das als wertvolle Ergänzung der Betreuungsangebote der Stadt sehr gut vorstellen. Der AKI wäre ein weiterer freier Träger, aber einer, den wir kennen.“ Man müsse sich dem Thema gar nicht so langsam nähern, da sie eine gute Nachfrage nach den dortigen Plätzen sieht. Ähnlich äußerte sich Stadtrat Armbruster (Grüne): „Ich begrüße das sehr. Man muss nicht langsam vorgehen, die Nachfrage wird da sein.“ Stadträtin Skudelny (L.E. Bürger/FDP) bejahte den Naturkindergarten-Vorstoß ebenfalls, denn er „erweitert die Trägervielfalt“.
Etwas zurückhaltender reagierte Stadträtin Zöllmer (CDU): „Über den Status ‚zur Kenntnisnahme‘ bin ich froh, weil wir noch einige Nachfragen haben.“ Sie möchte, dass dieses Projekt auf sicheren Füßen steht. „Was, wenn es mehr als 20 Eltern gibt und abgelehnt werden muss? Wie sieht es mit der Verkehrssituation in Musberg aus?“ Diese und weitere Fragen würde die CDU gerne schriftlich der Verwaltung stellen, hieß es.
Ins gleiche Horn stieß Stadtrat Dr. Wächter (FW): „Ich bin ganz bei der CDU-Fraktion.“ Auch er wolle zunächst Fragen an die Verwaltung richten. Überhaupt müsse man den möglichen AKI-Kindergarten in ein Gesamtkonzept einbinden. Er sieht das Problem, dass v. a. Echterdingen zu wenig Plätze habe, „da hilft halt Musberg nicht“. Daher plädierte er dafür, das Thema AKI in die bevorstehende Kindergarten-Klausurtagung am 24. Februar mit reinzunehmen.
Dr. Kalbfell sicherte die Beantwortung der Fragen sowie die Auseinandersetzung mit dem Thema in der Klausurtagung zu.